Der Sonnenuntergang, ein Selbstversuch

Ein Moment mit Suchpotential,

und mit viel wissenschaftlichen und emotionalem Inhalt.

Der Sonnenuntergang ist wie der Sonnenaufgang ein Phänomen, das auch die Wissenschaft begeistert. Es gibt spannende Erklärungen  zum Farbenspiel, hier spielen Erdatmosphäre und Partikel und einiges mehr eine große Rolle. 

 

Für mich ist Sonnenuntergang nach meinen neuesten Erfahrungen rund eine Stunde vor dem errechneten Sonnenuntergangstermin. Die Himmelsfarben aber auch wie sich die Umgebung - hier das Meer - gestaltet, bieten eine wunderbare Vorstellung. So ist es ein Fest, dem eigentlichen Akt, bei dem in atemberaubender Geschwindigkeit die Sonne hinter dem Horizont verschwindet, zu erleben. 

 

Zeitenweise scheint es, als  rühre sich nichts am Himmel und dann bietet sich mit jedem Wimpernschlag ein neues Bild.

 

So behaupte ich nach meinem Selbstversuch: ein neuer Tag, ein neuer Sonnenuntergang. Die Vielfalt des Erlebens über einen kurzen Zeitraum von einigen Tagen hat mich auf äußerste gefangen genommen. In entspannter Haltung sind all meinen Sinnen gefragt, ich sehe, rieche, höre, spüre und fotografiere den Sonnenuntergang - grad so, wie er sich mir präsentiert.

Ich darf vorstellen - Meine Sonnenuntergänge

Den ich verpasst habe

Wenn man sich exakt an die vorhergesagten Sonnenuntergangszeiten, beispielsweise aus der App, hält, und pünktlich zum Spektakel eilt, dann hat man es verpasst. So geschehen, gleich am ersten Abend.

 

Hier mit phantastischen dunklen Wolken. Ich kann nur berichten, dass kein Sonnenuntergang dem anderen gleicht.


Der Romantische

In zartesten Farben verwandelt sich der Himmel von den schönsten Blautönen in zart rosa Caprikot. Hier dekoriert mit ein paar dunklen Schäfchenwolken.

 

Die Wolken selbst haben natürlich sicher fachlichere Namen, aber das würde die schöne Stimmung kaputt machen.


Der heimlich hinterm Wolkenvorhang untergeht

Seltsame Dinge passieren am Himmel. So zog sich das Wolkenband in einer verdeckenden Art und Weise vor die Sonnenscheibe. Einfach unglaublich, aber kein Wind, einfach nichts ließ sie in aller Öffentlichkeit untergehen. Nur die Ränder verrieten das eigentliche Geschehen.


Der sich für ein Scherenschnittmotiv anbietet

Ich konnte nicht widerstehen. Die Farben und das Motiv sind gerne mit dem Wort "kitschig" belegt, vor allem wenn es kombiniert wird. Aber es ist, wie es ist. 


Bei dem ich den Horizont auf die Mitte gelegt habe

Der Horizont liegt ganz bewußt auf halber Höhe. Das Spiel mit dem Platzieren des Horizonts bietet viel Spielraum. 

 

Gerne auf ein Drittel oder zwei Drittel, aber auch ein Viertel bis ein Sechstel sind denkbar, je nachdem was Himmel und Wasser zu bieten haben. Die Entscheidung fällt schwer, da der Ausschnitt die Situation erzählt. Was möchte ich erzählen.

 

Es ist faszinierend, zu sehen wie die beiden Elemente miteinander spielen.


Der mit zwei Farben spielt

Eine kontrastreiche Studie ergab sich durch das an diesem Tag diffuse Licht. So konnte sanftes Aprikotgelb mit Schwarz/Anthrazit sich die Bildfläche teilen.


Der das Wasser golden einfärbt

Nicht immer wird die Wasseroberfläche in Gold getaucht.

 

So entstehen je nach Leuchtkraft und Färbung der Sonne und des Himmels unterschiedliche Wassereindrücke von heller als der Himmel, bleischwer oder tief dunkelblau.


Der eindeutig unscharf rüberkommt

 Ich gönnte mir einen Abend und einen Sonnenuntergang mit manueller Unschärfe.

Welch ein Erlebnis. Einem Farbensammler gleich wurde die Bildfläche ein spannendes Feld der Kontraste.


Ein seltener in Glutrot

Lange ersehnt ist es soweit. Eigentlich die typische Sonnenuntergangsfarbe dürfte man denken, aber es war ein Ausnahmerot, welches hier hinter der Bergzeile verschwindet.


Dieser hier mit spektakulären Himmelsfarben

Wie berauscht erlebe ich die Malerei am Himmel an diesem Abend. Faszination pur, Wolkenfahnen aller Couleur faszinieren anhaltend. So gemalt wäre es unglaubwürdig, aber die Natur hat ihre eigenen Gesetze.


Einer mit Detailaufnahme

Wassertropfen am Glas, ein klassisches Fotomotiv, das man erstens genießen sollte und zweitens fotografieren.


Bei diesem schmatzen die Wellen

Die Geräusche eines Sonnenuntergangs am Meer wahrnehmen fällt mir erst heute ganz besonders auf. Sehr beruhigt an diesem Tag, an dem die Wellen so langausgleitend und leise schmatzend den Strand hochkriechen.


Einer mit Blickwechsel

Vor lauter Sonnenuntergangsglück soll nicht versäumt werden, auch dorthin zu sehen, wo das Licht alles in seine warmen Farben taucht.


Der Umrahmte

Rechts und links geben Palmenstämme einen wunderbaren Rahmen für die tropische und kitschig romantisch Szene ab. Einer Einladung der Umgebung folgend lasse ich mich auf immer wieder neue Anblicke ein.


Einer mit Schieflage

Was ganz klar an meiner Kamerahaltung liegt. Oft und immer öfter sind meine Horizonte gerade. Aber manchmal ist es mir nicht so wichtig. Emotional angetoucht vom Motiv und begeisternd aufspringend und in Verzückung ausbrechen lässt eine gewisse Schieflache zu, wie mein Archiv bestätigen kann.

 


Der im Hintergrund

Schirm an Schirm an Schirm, mein Blick fällt zurück und wird mit einem Bild belohnt. Hier steht der Sonnenuntergang nicht im Vordergrund, ist aber unübersehbar.

 

 


Dieser küsst eine Blüte

Diese Blüte lockt lichtdurchflutet und und leuchtend als würde sie im Licht baden, während die Umgebung in Dunkelgrün taucht und sich andere Blüten zusammenrollen.


Während einer Party

Eine überraschende Sonnenuntergangsfeier schwemmt ein illustres Happening an meinen als Sonnenuntergangsbeobachtungsposten auserkorenen Lieblingsplatz. Natürlich ist für kühle Getränke gesorgt.


Der mit dem Schattenspiel

Die Schatten werden länger und länger, bis das Licht seine Kraft verliert. Selten fiel mir der Schatten in dieser Dominanz auf. Wie gut, dass es immer neue Blicke gibt.


Als Teil einer Szenerie

Eine Szenerie mit Menschen, welche, wenn ich mich richtig erinnere, die Location noch vor Vollendung des Sonnenuntergangs verlassen. Ich sehe sie fassungslos gehen, Menschen haben wohl unterschiedliche Leidenschaften.

 


Einer ganz in blau

Bizarr - Drama, baby. Unglaublich dicke dunkelblaue Wolkendecke, die immer wieder einmal aufreißt um gleich wieder zusammen zu waben.

 

Ein leicht altrosafarbenes Band trennt die schwere Himmelsdecke von dem bleiernen Meer.


Der Strahlende

So lieb ich es, Strahlen!

 

Und immer mal ein Wölkchen, dessen Lichtsrändern gezeichnet und angeleuchtet sind.


Dieser in zartblass

Und heute alles in Pastell. Kühle Puderfarben, ein eiswürfelfarbenes Meer, es ist frischer als die Sonne verschwunden ist, vertreibt uns von unserem Lieblingsplatz.


Der vorläufig Letzte - Das war´s

Ein letzter Sundowner, vorbei.

 

Bewegt von vielfältigen Eindrücken, Erkenntnissen und Erlebnissen fühle ich mich wie die Maus Frederick (aus dem Buch von Leo Lionni) die im Sommer Farben sammelt und als all Ihre Mäusefreunde im Winter sauer auf sie sind, weil nicht mehr genug Futter da ist, erzählt sie von den Farben und gibt ihnen etwas, von dem sie gezehrt können.


 

Was als spontane Idee begann,

ist in diesen Tagen eine liebe Gewohnheit,

die mir Genuss an Wahrnehmung schenkt.

Ich bin dankbar das erlebt haben zu dürfen.

Ich freue mich an meinen Bildern,

dir mich das Salz in der Luft schmecken lassen,

höre das Herangischten des Wassers

und fühle das Erstaunen nach, wie geschwind die Show beendet ist.

 

Endlichkeit - jeden Tag aufs Neue.

Mein Selbstversuch, was hat diese spontane Projekt mit mir gemacht.

Ich hatte eine wunderschöne Zeit und durch den Auftrag "Sonnenuntergang gucken" auch einen entspannten, erholsamen Termin mit Farben, Natur, Landschaft, den Elementen. Ich durfte jeden Abend eine neue Vorstellung erleben. Das war das Überraschende. Es wurde mir nicht langweilig, plötzlich drängte sich eine feurig leuchtende Blume in mein Sichtfeld und schrie nach Aufmerksamkeit, dann wurden mir Schatten bewußt. An Gläsern fielen die feinen Tropfen auf. Ich erlebte Menschen, die vor dem Untergehen schon wieder das Spielfeld verließen, Paare die sich küssten, Mädchen, die romantisch die Haare fürs Selfie nach hinter warfen, Strandspaziergänger mit Schuhen in der Hand, Babyschildkröten, die frisch geschlüpft ins Wasser fanden, Zeit in der ich nur die ersten Tage auf die Uhr sah und mich danach auf die Sonne verließ, ein Event, das meinen Beobachtungsstandort kaperte aber durch die Künstler und die Musik sich mit dem Sonnenuntergang verband, ich spürte die Veränderung der Tage, Luft, die mal wärmer, mal feuchter wurde, Wind der sich legte oder aufkam. Ich badete in Farben und genoss meinen Sundowner und machte hin und wieder ein Bild.

Unvergessen!

... erlebe die Welt wie sie Dir gefällt...

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